Vorschau 3. Herren: Aufsteiger durch die Hintertür

Vizemeister in der 2. Kreisklasse! Dies war die mehr als beachtliche Bilanz der 3. Herren zum Ende der vorigen Saison. Doch wenige Wochen später durften sich die Männer um Trainer Jörg Heddram mit einem noch wohlklingenderen Titel schmücken: Aufsteiger!

Was war passiert? Bedburg-Hau, in der Saison 16/17 noch in der 1. Kreisklasse beheimatet, verschwindet zur aktuellen Saison von der Landkarte des HK Wesel. Der Verein bekam keine Mannschaft mehr zusammen, zog sich zeitig im Mai aus der Liga zurück. So blieb Platz für ein Nachrücker-Team, der Vizemeister bekam den Zuschlag.

Die Jungs konnten sich dem Ruf der weiten Welt (Rhede, Schermbeck, Isselburg!) nicht erwehren, nahmen nach kurzer Diskussion das Mandat an. Nun heißt es ab dem kommenden Sonntag: Kampf gegen den Abstieg statt Meisterrennen. Ein neuer Anreiz.

Die Saison 16/17: Am Ende stimmte die Bilanz, doch der Start in die letzte Spielzeit geriet alles andere als glorreich. Nach drei Spielen und 1:5 Punkten trat schon ein wenig Ernüchterung ein, doch mit der Zeit kehrte Konstanz ein, Punkt um Punkt wanderte auf das Konto der Dritten.

Zu Beginn der Rückrunde war klar: Schermbeck 3 würde einen Durchmarsch hinlegen und den Meistertitel auch im Clownskostüm (oder Warnwesten, wenn’s beliebt) mitnehmen, doch um den (späteren) Aufstiegsplatz zwei entbrannte ein Vierkampf zwischen Bruckhausen, Bocholt, Kapellen und Moers.

Und gerade gegen die ewigen Rivalen gelang im Rückspiel ein Glanzstück, die Dritte annihilierte einen 11:17-Halbzeitrückstand, verwemste die Söhne des Südens 30 Minuten lang und legte mit dem 21:18-Erfolg das Spiel des Jahres hin.

In den noch folgenden fünf Partien gab sich das Team keine Blöße mehr und wurde nachträglich sogar mit dem Aufstieg belohnt. Recht so!

Der Kader: Die Spieler bilden auch dieses Jahr eine geschlossene und gute Gemeinschaft. Filges, Balci, Lunge Heydemann, Wilsberg, Peiter usw… man kennt die Namen. Lediglich Victor Wendorff spielt künftig in der Moerser Erstvertretung.

Zum bekannten Personal stoßen noch Jonas Angerhausen (Wölfe Nordrhein, Linksaußen) und Hannes Schwarzmann (reaktiviert) hinzu.

Die Vorbereitung: Verlief kurz und knackig. Von zwei Testspielen fiel eines aus, das zweite ging 15:18 gegen St. Hubert verloren, mit sieben Feldspielern. Trainer Heddi hätte sich sicher mehr Einspielmöglichkeiten gewünscht.

Mit Rhede, Rübenhausen und Friedrichsfeld wartet auch ein knackiges Auftaktprogramm auf die Aufsteiger, die natürlich nur den Klassenerhalt als Ziel haben können. Die Konkurrenz um die Nichtabstiegsplätze 8 und 9 dürfte dabei wahrscheinlich aus Kevelaer und Alpen/Rheinberg kommen. Viel Erfolg!

Text: salz

Foto: van Lunzen