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Drei Spiele, zwei Punkte, ein Sorgensonntag!

Eine ungewöhnlich bescheidene Ausbeute brachten die MSC-Handballer am letzten Sonntag des Januars von ihren auswärtigen Beutezügen in Borken und Bocholt heim. Erste und dritte Herren blieben ohne Punkte. Nur die Zweitherren konnten es sich daheim im Sportpark gemütlich machen und einen knappen, aber schwer bezahlten Sieg einfahren.

Zur Info: der Autor hat (ausnahmsweise) nur ein Spiel gesehen, entsprechend fällt die Spieltagsrezension etwas knapper aus.

TV Borken 2M – Moerser SC 1M 29:26 (17:12)

Die erste Herren reiste mit nur drei Rückraumspielern und einem insgesamt übersichtlichen Wechselkontingent ins Zonenrandgebiet. Die anwesenden Spieler präsentierten sich bei den starken Aufsteigern (Platz 5) kampfstark und willig, knickten aber jeweils zum Ende der Halbzeiten ein.

Im ersten Durchgang sah es zunächst nach einem Torfestival aus, die Jungs wagten die Flucht nach vorne und feuerten aus allen Rohren (9:6, 11. Minute). Doch die Gastgeber, ebenfalls Freunde der schnellen Entscheidung, wanzten sich wieder heran. Bis zum 12:13 lieferten die Teams sich ein offenes Match, nach einer Zeitstrafe für Abwehrspezi Henk (25.) ging es allerdings mit einem 0:4-Lauf in die Pause.

Durchgang zwei bot dann aber wieder Spannung. Langsam, aber unermüdlich setzten wir die Gastgeber unter Druck. Mit dem 22:24 (46.) waren wir erstmals wieder auf Tuchfühlung, beim Stand von 25:26 (54.) standen für die Schlussminuten alle Möglichkeiten offen. Doch trotz zwischenzeitlicher Überzahl fehlte die letzte Übersicht, es gelang nur noch ein Treffer.

Toll gekämpft, fast belohnt. Am Ende fehlten ein Stück weit die Alternativen. Damit ist nun Tabellenplatz 2 erstmal futsch, doch mit mehr Personal und verdammt viel Motivation wollen wir kommenden Samstag dem ungeschlagenen Tabellenführer SV Schermbeck die erste Niederlage beibringen. Nicht vergessen: Wir haben es drauf, trotz schlechtem Lauf.

Torschützen: Knobloch 12/7, Schneemann 5, Schlie 5, van Dornick 2, Tamse 1, Vanek 1

Moerser SC 2M – Uedemer TuS 2M 29:24 (13:14)

Kurz vor dem Spitzenspiel gegen Neukirchen konnten die Zweitherren knapp, aber letztlich verdient ihre weiße Weste bewahren. Gegen das spielerisch ebenbürtige Team aus Uedem lagen wir erstmals in dieser Saison zur Habzeit hinten, Skandal.

Ohne die menschliche Abrissbirne Boschi und Wuslon Gossow im Rückraum musste Trainer Jürgen Niephaus die Start- und Stammformation durcheinander wirbeln. Doch dies funktionierte zunächst erstaunlich gut, Daniel Krieger (halbrechts) lieferte sogar über die gesamte Spielzeit eine Spitzenleistung ab.

Bis zum 9:6 hatten wir die Partie im Griff, dann gerieten wir selbst in den Schwitzkasten. Unnötige Ballverluste (darunter drei unsaubere TGs), unglückliche Wurfentscheidungen und (angebliche) technische Fehler im Angriff bildeten die heilige Fehlerdreifaltigkeit. Auch die Abwehr ließ sich anstecken, acht Gegentore in 15 Minuten muteten ungewöhnlich ungemütlich an.

Also: Dampf ablassen, Denkorgan anwerfen uns neu sortieren. Nach dem Seitenwechsel wachte der Defensivverbund richtig auf, die Gäste mussten jetzt mehr Aufwand für wenige Erfolge betreiben. Die Partie kippte wieder leicht zu unseren Gunsten (21:20), doch Uedem biss sich fest, ließ keinen höheren Rückstand zu.

Erst in den letzten Minuten legten wir eine scheinbar fällige Serie hin, zeigten uns Stand- und Bissfest, setzten uns von 24:23 auf 29:23 ab.

Damit steht dem Gipfeltreffen mit dem SVN (kommenden Samstag, 19.30 Uhr im Adolfinum) nichts mehr im Wege. Außer uns selbst, denn neben Sven Gossow wird auch Robert Kolassa fehlen, er verknackte sich leider den rechten Fuß (Bändergeschnetzeltes) und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Zwei Ausfälle, die schwer zu kompensieren sind.

Torschützen: Krieger 6, Thiemel 6, R. Kolassa 4/3, S. Kolassa 4, Mindel 4, Ballat 3, Steffens 2

TSV Bocholt 4M – Moerser SC 3M 28:26 (17:15)

Die eigentlich favorisierten dritten Herren mussten nach langer Zeit wieder einen Rückschlag hinnehmen. Damit ist in der 2. Kreisklasse jetzt ein offener Vierkampf um Platz 2 ausgebrochen. Entsprechend bedient: Trainer Jörg Heddram.

Die Serie ist gerissen. Nach sechs Siegen in Folge verlor der Moerser SC beim TSV Bocholt. Grund dafür waren die ersten Spielminuten.

Der MSC hat die Startphase schlicht und einfach verschlafen. In der Abwehr fehlte die Zuordnung und die Angriffe wurden nicht ordentlich vorgetragen. Bis zum Spielende liefen die Moerser einem Rückstand hinterher, in einem doch ansonsten ausgeglichenem Spiel.

Es spielten: Wendorff 7, Wilsberg 6, Filges 4, Angerhausen 3, Balci 3, Heydemann 2, Meimers 1, Hörichs, Kramer, Peiter, Bartussek (TW)

Text: salz, Heddram

Fotos: van Lunzen, Ballat