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1. Herren: Der Dezember-Dämpfer

Moerser SC 1M – TSV Bocholt 2M 34:38 (18:17)

Ok, das haben wir gründlich verkackt. Gegen die wendigen, aber körperlich unterlegenen Bezirksliga-Aufsteiger (Platz 7) setzte es eine unnötige Niederlage. In welchem Mannschaftsteil dieses Mal gewisse Defizite herrschten, das lässt sich anhand des Ergebnisses mit ein wenig Mühe erraten…

Trainer Klaus Pannenbecker schickte zunächst die „große“ Formation auf die Platte. Knapp, Knobloch und Kablitz sollten ihre körperlichen Vorzüge einwerfen, gegen die übersichtliche Blockformation der Bocholter die Lufthoheit ausspielen. Doch was im Angriff auch manierlich funktionierte, geriet in der Defensive zum Bumerang.

Die wieselflinken Gäste stachen, angeführt von ihrem überragenden Mittelmann, immer wieder in die Nahtstellen, spielten sich gegen unbewegliche Moerser konsequent in die Nahwurfzone. Es folgten: Torabschluss aus günstiger Positon, Siebenmeter und/oder progressive Strafe, weil wir zu spät den Kontakt mit dem Gegner aufnahmen.

So entwickelte sich ein munteres Schützenfest (9:9, 14. Minute), in dem wir aufgrund der etwas besseren Chancenverwertung einen kleinen Vorsprung herausholten (15:13, 24.). Doch hätten die TSVler nicht noch 3 Strafwürfe vergeigt, wären wir vielleicht nicht leicht(sinnig) positiv in die Pause gegangen.

Denn nach dem Seitenwechsel sollte er kommen, der dicke Dämpfer: Zunächst agierten wir in doppelter Unterzahl, in der Folgezeit häuften sich zudem Fehler in der Offensive. Drei Lattentreffer und mehrere Fehlpässe später zogen die Gäste über 22:25 auf 24:30 davon, die Vorentscheidung.

Die Bocholter ließen in ihren Bemühungen nicht nach, brachten stets den Ball beim richtigen Mann und letztlich auch im Tor unter. Mehrere Moerser Personalwechsel in der Deckung wie im Tor verpufften wirkungslos. Alleine der Rechtshänder auf der rechten Außenbahn der Gäste konnte sein Glück kaum fassen, brachte ein Dutzend Würfe ohne großartige Varianten unter.

Auch eine immer offensivere Deckung und die (ungeübte) Taktik des 7. Feldspielers brachten keine Wende, dafür einen schönen Gegentreffer coast to coast des TSV-Keepers zum 30:37.

Vor dem letzten Spiel des Jahres gegen den TuS Xanten (diesen Samstag, 17.30 Uhr im ENNI-Sportpark) sind wir damit erst einmal weit weg von der Tabellenspitze. Die vielen personellen Ausfälle, zu denen sich nun auch längerfristig Marc Best (Karpaltunnel) gesellt, haben sich nun doch auf das Punktekonto ausgewirkt. In den Partien gegen Dinslaken und Bocholt fehlte dann die individuelle Idee oder (Deckungs-)Qualität. Und wenn wir nicht vom Mittelfeld geschluckt werden wollen, muss gegen Xanten der erste Sieg im sonst deprimierenden Dezember her, egal wie und mit wem.

Torschützen: Vanek 14/5, Kablitz 4, Schneemann 4, Braun 3, Schlie 3, Knobloch 2, Diedrichs 2, Kanpp 1, van Dornick 1

Text: salz

Foto: van Lunzen